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Ausgabe 04/2005
Energieeffizienz

Das richtige Licht

Für Beleuchtung verbraucht ein durchschnittlicher Haushalt im Jahr 350 Kilowattstunden Strom. „Energiesparlampen könnten 80 Prozent davon einsparen“, heißt es in Energiespartipps. „Die höheren Anschaffungskosten amortisieren sich nach ein- bis zweitausend Betriebsstunden“. Doch wer vor Jahren – angestrahlt von Energiesparlampen der ersten Generation – in ein fahlgrünes Spiegelbild blickte, mag derartige Appelle nur zögernd befolgen.


Lampenvielfalt: Halogen-, Glüh- und Energiesparbirnen (Foto: Petra Nieckchen)
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Denn: Licht und Licht ist nicht dasselbe! Glühlampen zum Beispiel sind wie die Sonne Wärmestrahler. Daher können normale Glühlampen – dem Planckschen Strahlungsgesetz folgend – nur einen kleinen Teil der Energie in Licht umwandeln, etwas mehr die heißeren Halogen-Glühlampen. Die meiste Energie geht als unsichtbare Infrarot-Strahlung verloren. Lumineszenz-Strahler dagegen nutzen aus, dass angeregte Elektronen eines Atoms beim Zurückfallen auf ein tieferes Energieniveau Strahlung abgeben: In Natriumdampflampen kann sie als charakteristisches gelbes Licht direkt genutzt werden. In den mit wenigen Milligramm Quecksilbergas gefüllten Leuchtstofflampen entsteht zunächst unsichtbare ultraviolette Strahlung. In einer Leuchtstoffschicht wird sie in sichtbare Farben umgewandelt, deren Mischung weißes Licht ergibt.

Dabei sind jedoch hohe Lichtausbeute und gute Farbwiedergabe schwer vereinbar: Mit einer relativ geringen Lichtausbeute zeigen Halogenlampen die höchste Farbtreue, während im gelben Licht der höchst effizienten Natriumdampflampen schwerlich Farben zu erkennen sind.


Straßenbeleuchtung mit Natriumdampf- lampen (Foto: Beate Kemnitz)
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Eine Lampe sollte daher passend zu ihrem Einsatzzweck gewählt werden: Natriumdampflampen tauchen Altstädte in stimmungsvolle Beleuchtung und sind mit einem Fünfzehntel des Energieverbrauchs einer Glühlampe sehr sparsam. Als Leselampe oder zum Anstrahlen von Bildern sind die farbtreuen Halogenlampen zu bevorzugen, die mit neuer „Infrarot-Beschichtung“ jetzt doppelt so effizient sind wie Glühlampen. Für die Raumbeleuchtung spenden moderne Energiesparlampen – kompakte Leuchtstoffröhren mit integriertem Vorschaltgerät – in der Ausführung „warmweiß extra“ oder „Lichtfarbe 827“ ein behagliches Licht. Dank neuer Leuchtstoffe erreichen sie mit einem Fünftel an Energie die Farbtreue von Glühlampen. Es ist also Zeit, wieder mal eine Energiesparlampe auszuprobieren!


Leuchtdioden in verschiedenen Farben (Foto: E. Fred Schubert)
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Als Licht der Zukunft werden in letzter Zeit Licht emittierende Dioden (LED) angepriesen. Leuchtdioden nutzen diskrete Energieübergänge in Festkörpern und erzeugen von Natur aus einfarbiges Licht. Weißes Licht entsteht erst durch Mischung verschiedenfarbiger LEDs oder durch Umsetzung über Leuchtstoffe. Die Effizienz weißen LED-Lichts liegt heute noch deutlich unter der von Leuchtstofflampen, bei geringerer Farbtreue. Sie empfehlen sich daher für netzunabhängigen Betrieb, in Autos und Taschenlampen, oder dort, wo farbiges Licht benötigt wird: Ampeln könnten so 50 bis 90 Prozent Energie einsparen. Bis zu einem hocheffizienten und farbtreuen weißen LED-Licht im Haushalt ist es aber noch ein weiter Weg.

Axel Kampke


Weiterführende Information:

Was kostet das Licht? – Vergleich verschiedener Lampentypen
(.pdf 50 kB)