Für Beleuchtung verbraucht ein durchschnittlicher Haushalt im Jahr 350 Kilowattstunden
Strom. Energiesparlampen könnten 80 Prozent davon einsparen,
heißt es in Energiespartipps. Die höheren Anschaffungskosten
amortisieren sich nach ein- bis zweitausend Betriebsstunden. Doch wer vor
Jahren angestrahlt von Energiesparlampen der ersten Generation in
ein fahlgrünes Spiegelbild blickte, mag derartige Appelle nur zögernd
befolgen.
Lampenvielfalt: Halogen-, Glüh- und Energiesparbirnen
(Foto: Petra Nieckchen)
Denn: Licht und Licht ist nicht dasselbe! Glühlampen zum Beispiel
sind wie die Sonne Wärmestrahler. Daher können normale Glühlampen dem Planckschen Strahlungsgesetz folgend nur einen kleinen Teil der Energie in Licht umwandeln, etwas mehr die heißeren Halogen-Glühlampen. Die meiste Energie geht als unsichtbare Infrarot-Strahlung verloren. Lumineszenz-Strahler dagegen nutzen
aus, dass angeregte Elektronen eines Atoms beim Zurückfallen auf ein tieferes
Energieniveau Strahlung abgeben: In Natriumdampflampen kann sie als charakteristisches
gelbes Licht direkt genutzt werden. In den mit wenigen Milligramm Quecksilbergas
gefüllten Leuchtstofflampen entsteht zunächst unsichtbare ultraviolette
Strahlung. In einer Leuchtstoffschicht wird sie in sichtbare Farben umgewandelt,
deren Mischung weißes Licht ergibt.
Dabei sind jedoch hohe Lichtausbeute und gute Farbwiedergabe schwer vereinbar:
Mit einer relativ geringen Lichtausbeute zeigen Halogenlampen die höchste
Farbtreue, während im gelben Licht der höchst effizienten Natriumdampflampen
schwerlich Farben zu erkennen sind.
Straßenbeleuchtung mit Natriumdampf- lampen (Foto: Beate Kemnitz)
Eine Lampe sollte daher passend
zu ihrem Einsatzzweck gewählt werden: Natriumdampflampen tauchen Altstädte
in stimmungsvolle Beleuchtung und sind mit einem Fünfzehntel des Energieverbrauchs
einer Glühlampe sehr sparsam. Als Leselampe oder zum Anstrahlen von Bildern
sind die farbtreuen Halogenlampen zu bevorzugen, die mit neuer Infrarot-Beschichtung
jetzt doppelt so effizient sind wie Glühlampen. Für die Raumbeleuchtung
spenden moderne Energiesparlampen kompakte Leuchtstoffröhren mit integriertem
Vorschaltgerät in der Ausführung warmweiß extra
oder Lichtfarbe 827 ein behagliches Licht. Dank neuer Leuchtstoffe
erreichen sie mit einem Fünftel an Energie die Farbtreue von Glühlampen.
Es ist also Zeit, wieder mal eine Energiesparlampe auszuprobieren!
Leuchtdioden in verschiedenen Farben (Foto: E. Fred Schubert)
Als Licht der Zukunft werden in letzter Zeit Licht emittierende Dioden
(LED) angepriesen. Leuchtdioden nutzen diskrete Energieübergänge in
Festkörpern und erzeugen von Natur aus einfarbiges Licht. Weißes Licht
entsteht erst durch Mischung verschiedenfarbiger LEDs oder durch Umsetzung über
Leuchtstoffe. Die Effizienz weißen LED-Lichts liegt heute noch deutlich
unter der von Leuchtstofflampen, bei geringerer Farbtreue. Sie empfehlen sich
daher für netzunabhängigen Betrieb, in Autos und Taschenlampen, oder
dort, wo farbiges Licht benötigt wird: Ampeln könnten so 50 bis 90 Prozent
Energie einsparen. Bis zu einem hocheffizienten und farbtreuen weißen LED-Licht
im Haushalt ist es aber noch ein weiter Weg.
Axel Kampke
Weiterführende Information:
Was kostet das Licht? – Vergleich verschiedener Lampentypen
(.pdf 50 kB)