Gasturbine greift nach Weltrekord
Weltrekord will Siemens mit einer neuen Gasturbine erreichen: Den Wirkungsgrad eines Gas- und Dampfkraftwerks (GuD) soll sie von bisher maximal erreichbaren 58 auf über 60 Prozent steigern. Solche höchsteffizienten Kombikraftwerke nutzen die heißen Abgase aus einem Gasturbinenkraftwerk, bei dem ein Gasstrahl die Turbine in Bewegung setzt, zum Antrieb einer Dampfturbine. In zwei Jahren soll das in der Nähe von Ingolstadt von E.ON geplante GuD-Kraftwerk in Betrieb gehen. Der zwei Prozentpunkte höhere Wirkungsgrad verringert den Schadstoffausstoß um rund 40.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich. Dies ist soviel, wie 20 Großwindräder einsparen würden.
|
Die mit 340 Megawatt weltweit leistungsstärkste Gasturbine (Grafik: Siemens-Pressebild) |
|
|
Dafür arbeitet die mit 340 Megawatt weltweit leistungsstärkste Turbine bei besonders hohen Temperaturen: An der ersten Turbinenleitschaufel erreichen sie über 1.500 Grad Celsius, nahe am Schmelzpunkt von Eisen. Dazu wurden neue, hochtemperaturbeständige und hochfeste Materialien entwickelt. Eine einzige der über 250 Turbinenschaufeln muss so viel Leistung wie zehn Sportwagen vermitteln und dabei Fliehkraftbelastungen vom zehntausendfachen des Eigengewichtes aushalten. Daher sind sie aus einkristallinen, keramisch beschichteten Superlegierungen gefertigt. Zudem reduzieren ein neu entwickelter Verdichter mit fortschrittlichem Schaufeldesign und eine neue Dichtungstechnologie die Energieverluste in der Turbine.
bal