Erdgas überholt Kohle
In den Ländern der OECD überholte Erdgas erstmals die Kohle, und wurde 2018 zur führenden Primärenergie zur Stromerzeugung, so die von der Internationalen Energieagentur herausgegebenen „Key Electricity Trends 2018“. Die 36 Mitgliedstaaten der „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“, darunter Australien, Chile, die europäischen Staaten, Israel, Japan, Kanada, Mexiko und die USA, sind marktwirtschaftlich orientiert und gehören überwiegend zu den Ländern mit hohem Pro-Kopf-Einkommen. Die Nettostromerzeugung stieg hier im vergangenen Jahr um knapp zwei Prozent und erreichte 10.682 Terawattstunden. Dieser Anstieg kam überwiegend aus den USA, wo die Stromerzeugung insbesondere aus Erdgas stark zunahm. Dagegen wuchs in Europa und Asien/Ozeanien die Stromproduktion erneuerbarer Energien rasant an.
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Strommix in den Ländern der OECD im Jahr 2018 (Grafik: Reinald Fenke)
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Mit einem Anteil von 27,4 Prozent übertraf Erdgas die Kohle um zwei Prozentpunkte. Alle erneuerbaren Energien zusammengenommen machten im vergangenen Jahr ebenfalls 27,4 Prozent der Stromerzeugung aus, angeführt von Wasser mit einem Anteil von fast 14 Prozent, sieben Prozent Wind und drei Prozent Solar.
Die nukleare Stromerzeugung in der OECD stieg um 0,6 Prozent auf einen Anteil von 17,5 Prozent. Mehr als zwei Fünftel dieses Atomstroms stammten aus den Vereinigten Staaten, ein weiteres Fünftel aus Frankreich. Mit plus 71 Prozent am stärksten war der Anstieg in Japan, wo vier Kernkraftwerke wieder in Betrieb genommen wurden. In Schweden wurde die Kernenergie 2018 sogar zur wichtigsten Stromquelle, vor der Wasserkraft, die seit 2014 die Liste der schwedischen Stromquellen anführte.
imi