Stromspar-Offensive
Viele Verbraucher kennen weder ihren eigenen Stromerbrauch, noch wissen sie, wo Einsparpotentiale schlummern. Hier soll der neue Stromverbrauchsindex der Verbraucherzentrale Bundesverband Klarheit schaffen. Die einfache Rechenformel gibt, ähnlich wie der Body-Mass-Index zur Ermittlung von Übergewicht, einen Zielwert für den Stromverbrauch eines individuellen Haushalts für ein Jahr vor: P x 500 Kilowattstunden + 500 Kilowattstunden = Zielwert in Kilowattstunden. Dabei steht P für die Anzahl der Personen im Haushalt. Für Haushalte mit elektrischer Warmwasserbereitung kommt noch ein Faktor hinzu; hier lautet die Formel also: P x 500 Kilowattstunden + 500 Kilowattstunden + ( P x 500) = Zielwert Kilowattstunden.
Der Index legt den Durchschnittsverbrauch bundesdeutscher Haushalte zu Grunde und rechnet zugleich Einsparpotentiale hinein – und liegt damit zwischen zehn und 50 Prozent unter dem heutigen, vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft ermittelten Verbrauch. Liegt der eigene Stromverbrauch über dem ermittelten Richtwert, sollte man aktiv werden.
Schon durch einfache Sparmaßnahmen ließen sich mindestens 20 Prozent bzw. 150 Euro im Jahr sparen, meint die Verbraucherzentrale: zum Beispiel über den Austausch von Glühbirnen durch Energiesparlampen, das Abschalten des Stand-by-Betriebs und den Ersatz veralteter Kühl- und Gefriergeräte. Mittelfristig seien durch Neuinvestitionen, aber auch über Verhaltensänderungen 50 Prozent des Stromverbrauchs vermeidbar. Der gegenwärtige Trend zeigt jedoch noch in die entgegengesetzte Richtung: Unterhaltungselektronik, vor allem die steigende Zahl von Flachbildfernsehern und Computerspielen, sorgten in den letzten Jahren für ein Ansteigen des Stromverbrauchs in den privaten Haushalten.
bal