Netzausbau
„Große Fortschritte“ sieht Jochen Homann, der Präsident der Bundesnetzagentur, beim Ausbau des deutschen Stromnetzes, der die Energiewende begleitet: Von den 7700 Leitungskilometern, die neu zu errichten oder auszubauen sind, sind bisher 1300 Kilometer fertig und 830 Kilometer genehmigt. Für nahezu alle großen Ausbauprojekte ist die Planung weit fortgeschritten, sagt der im April erschienene Jahresbericht 2019 der Bundesnetzagentur.
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Der Ausbau des Stromnetzes begleitet die Energiewende
(Foto: Axel Kampke)
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Die Kosten für den Erhalt der Systemsicherheit lagen mit 1,4 Milliarden Euro weiterhin auf hohem Niveau. Sie fallen zum Beispiel an, wenn vorrangig einzuspeisender Strom aus erneuerbaren Energien vorübergehend abgeregelt werden muss, weil die Netzkapazitäten nicht ausreichen. Nur der zügige Netzausbau werde diese Kosten langfristig senken, so der Bericht.
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Geplanter und realisierter Netzausbau
(Grafik: Bundesnetzagentur)
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Der Bedarf an weiterem Ausbau hat sich im vergangenen Jahr bestätigt. Im Netzentwicklungsplan „Strom 2019-2030“ kommen – im Vergleich zum geltenden Bundesbedarfsplan von 2015 – knapp 3600 Trassenkilometer hinzu. Die meisten sind als Verstärkung bereits bestehender Verbindungen geplant. Eine zusätzliche Höchstspannungs-Gleichstromübertragung von Schleswig-Holstein über Niedersachsen nach Nordrhein-Westfalen soll bis 2030 den zu See und Land im Norden erzeugten Wind-Strom zu den südlicher gelegenen Verbrauchszentren bringen.
Dem Netzentwicklungsplan 2019-2030 liegt erstmals das Ziel der Bundesregierung zu Grunde, den Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen. Er enthält nur Ausbauprojekte, die auch nach einem vollständigen Kohleausstieg bis 2038 energiewirtschaftlich notwendig sind.
bal