aktuell themen archiv links abo download impressum
    Suche
 
 
 
Ausgabe 02/2020
Fusionsforschung

Erster Schritt der ITER-Montage

Am 26. Mai wurde das erste und zugleich schwerste Bauteil des internationalen Fusionstestreaktors ITER – das 1250 Tonnen schwere Bodenstück des Kryostaten – in der späteren Experimenthalle an seine endgültige Position gebracht, eine schwierige und für alle Beteiligten aufregende Prozedur. Der Kryostat, ein 30 Meter hohes und ebenso breites zylindrisches Stahlgefäß, umschließt später die gesamte, auf Tieftemperatur abgekühlte Anlage und isoliert sie thermisch von der Umgebung.


Das Bodenstück des ITER-Kryostaten beim Transport
(Foto: ITER-Organisation)

Bild vergroessern

Der Kryostat-Boden wurde in Einzelteilen in Indien hergestellt, 2015 nach Frankreich transportiert und dann auf dem ITER-Gelände in Cadarache unter der Aufsicht indischer Spezialisten in einem stabilen Stützrahmen zusammengeschweißt. In die Tokamak-Halle wurde die Komponente ohne ihren schützen­den Rahmen transportiert, wobei die unver­meidlichen Verformungen innerhalb vorgegebener Grenzen bleiben mussten. Beim schrittweisen Anheben um Zentimeter und dann um Meter wurden die Verformungen geprüft und die Kransysteme fein aufeinander abgestimmt.

Nach der 110 Meter langen Reise bis zur kreisförmigen Öffnung der Montagegrube schwebte das schwere Bauteil schließlich in einer der heikelsten Phasen des Vorgangs in den tiefen, engen Betonzylinder der äußeren Experimenthülle hinab, um millimetergenau auf seinem Stützsystem positioniert zu werden – der erfolgreiche Schlusspunkt zehnjähriger Arbeit, in der das Teil entworfen, hergestellt, geliefert und zusammengeschweißt wurde.  

imi


 

ITER-Homepage