Neuer Treibhausgas-Rekord
Die weltweite Konzentration an Treibhausgasen in der Atmosphäre ist nach den Messungen von Klimaforschern so hoch wie nie. „Es gibt keine Anzeichen für eine Umkehrung des Trends, der zu langfristigem Klimawandel, dem Meeresspiegelanstieg, der Versauerung der Meere und mehr extremen Wettersituationen beiträgt“, warnte die Weltwetterorganisation (WMO) Ende November in Genf. Die Kohlendioxid-Konzentration stieg nach Angaben der WMO im vergangenen Jahr von 403,3 im Jahr 2016 auf 405,5 ppm (Teilchen pro Million Teilchen): „Die Chance, noch einzugreifen, ist fast vertan“.
Auch das in Deutschland für 2020 anvisierte Klimaschutzziel wird wohl nicht erreicht. Dies geht aus dem Entwurf für den „Klimaschutzbericht 2018“ hervor.
|
Treibhausgasemissionen (Daten: Umweltbundesamt, Grafik: IPP)
|
|
|
Der Hintergrund: Als Beitrag zum Pariser Klimaschutz-Abkommen haben sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verpflichtet, ihren Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 40 Prozent verglichen mit 1990 zu senken. Bis 2050 sollen sich die EU-weiten Emissionen um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 verringern.
Die deutschen Ziele sind noch anspruchsvoller: 40 Prozent Reduktion will man bereits zum Jahr 2020 erreichen, bis 2030 dann 55 Prozent. Bis zur Jahrhundertmitte strebt die Bundesregierung weitgehende Treibhausgasneutralität an. Die Klimaschutzberichte der Bundesregierung sollen aufzeigen, wie die vor vier Jahren im Rahmen des Aktionsprogramms „Klimaschutz 2020“ beschlossenen Maßnahmen wirken.
Dem Berichtsentwurf für 2018 zufolge wird das Aktionsprogramm eine Ersparnis von 41 bis 53 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente für das Jahr 2020 bringen. Statt wie geplant 40 Prozent weniger Treibhausgase im Vergleich zu 1990 zu produzieren, wird damit wohl nur ein Rückgang von 32 Prozent geschafft. Sorgenkinder sind vor allem der Verkehrs- und der Gebäudesektor: Hier sind die Emissionen abermals gestiegen.
dpa, bal