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Ausgabe 02/2016
Bilanz

Energie 2015       

Im letzten Jahr wurde in Deutschland 1,1 Prozent mehr Primärenergie verbraucht als 2014, so vorläufige Berechnungen der Arbeitsgemein­schaft Energiebilanzen. Grund war die etwas kühlere Witterung mit entsprechend höherem Heizbedarf.


Der deutsche Verbrauch an Primärenergie 2015 (Daten: AGEB, Grafik: Reinald Fenke)

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Mit Ausnahme von erneuerbaren Energien und Erdgas nahm der Verbrauch aller übrigen Energieträger 2015 mehr oder weniger kräftig ab. Mit rund sechs Prozent am stärksten schrumpfte der Kernenergie-Beitrag wegen der Abschaltung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld. Deutlich schwächer sank der Verbrauch an Stein- und Braunkohle sowie Mineralöl. Dennoch blieb das Öl, das rund ein Drittel des Verbrauchs deckte, der nach wie vor wichtigste Primärenergieträger – gefolgt von Erdgas, Steinkohle und knapp dahinter die erneuerbaren Energien an vierter Stelle.

Wenig stärker als der Primärenergieverbrauch ist 2015 der Stromverbrauch gestiegen: um 1,3 Prozent. Deutlich kräftiger jedoch wuchs die Stromerzeugung. Sie stieg um fast vier Prozent auf 652 Milliarden Kilowattstunden – mehr Strom als jemals zuvor in der Geschichte Deutschlands. Im Wesentlichen trug diesen Anstieg die um ein Fünftel höhere Stromproduktion aus erneuerbaren Energien. Mit einem Anteil von jetzt 32 Prozent bauten sie ihre Spitzenposition bei der Stromerzeugung weiter aus, gefolgt von Braun- und Steinkohle.

Den größten Zuwachs konnte der Windstrom verzeichnen: Anlagen an Land erzeugten fast 42 Prozent mehr Strom als im Vorjahr, die Ausbeute auf See verfünffachte sich. Für diese Rekordwerte war neben dem überdurchschnittlichen Windangebot der weitere Ausbau verantwortlich: Die installierte Leistung an Land stieg 2015 um drei Gigawatt, offshore kamen über zwei Gigawatt hinzu. Damit beträgt die gesamte installierte Windleistung jetzt rund 45 Gigawatt. Photovoltaikanlagen lieferten 2015 sechs Prozent mehr Strom als im Vorjahr. Nach vorläufigen Abschätzungen wurden rund 1,5 Gigawatt Photovoltaik-Leistung zugebaut, am Jahresende waren damit etwa 40 Gigawatt installiert.  

Da die Stromerzeugung 2015 wesentlich stärker zugenommen hat als der Verbrauch, haben sich allerdings auch die Überschüsse beim Stromaustausch mit den Nachbarländern auf ein neues Rekordniveau von fast 52 Milliarden Kilowattstunden erhöht: Etwa ein Zehntel des in Deutschland produzierten Stroms wurde ins Ausland exportiert.  

imi