ITER-Pläne genehmigt
Vor etwa einem Jahr stellte ITER-Direktor Bernard Bigot dem ITER-Rat seine geplante Organisationsreform für den Fusionstestreaktor vor (siehe Energie-Perspektiven 2/15), im November folgte ein revidierter Zeit- und Kostenplan für den Aufbau der Anlage. Mitte Mai 2016 gab nun das Aufsichtsgremium des internationalen Projekts seine Zustimmung. Das erste Plasma soll ITER danach im Dezember 2025 erzeugen, fünf Jahre später als ursprünglich vorgesehen. Der Experimentalreaktor ITER soll zeigen, dass es möglich ist, durch Verschmelzung von Atomkernen Energie zu gewinnen.
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Die ITER-Baustelle im April 2016. (Foto: MatthieuColin.com)
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Die Einhaltung aller bisherigen Meilensteine des neuen Zeitplans nahm der ITER-Rat als ein gutes Vorzeichen dafür, dass die ITER-Organisation und die sieben ITER-Agenturen der Partner – China, Europa, Indien, Japan, Russland, Südkorea und die USA – den aktualisierten Plan auch weiterhin erfüllen können. Nach diesem positiven Votum können sich die Partner nun in ihren Heimatländern um Genehmigung des neuen Plans bemühen.
Bereits Ende Mai hatte das US-amerikanische Energieministerium dem Kongress empfohlen, ITER bis mindestens 2018 zu unterstützen. Trotz Zeitverzögerung und Kostensteigerung bleibe die Anlage „der beste Kandidat dafür, ein selbständig brennendes Plasma zu demonstrieren“, meinte US-Energieminister Ernest J. Moniz: „Die USA zusammen mit den übrigen ITER-Partnern weltweit waren Zeuge des großen Fortschritts, der durch die neue Führung erreicht wurde“.
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Blick in das Erdgeschoss des Tokamak-Gebäudes. (Foto: EJF Riche)
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Viel bleibe aber noch zu tun, weshalb man nach 2018 die ITER-Teilnahme nochmals überprüfen solle. Mit der Zulieferung von Bauteilen tragen die USA – wie weitere fünf Partner – zu neun Prozent zu ITER bei; der Gastgeber Europa übernimmt 45 Prozent.
In Fertigungsstätten auf drei Kontinenten entstehen zurzeit die über eine Million Komponenten für die Forschungsanlage. Nicht wenige sind bereits auf dem 180 Hektar großen Bauplatz in Cadarache angekommen. Die meisten landen später in der gewaltigen Montagehalle, die inzwischen 60 Meter hoch in den Himmel ragt.
imi