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Ausgabe 02/2018
Stromverbrauch

Energiefaktor Raumkühlung       

Die wachsende Zahl von Klimaanlagen in Wohnräumen und Büros wird den weltweiten Energiebedarf in den nächsten 30 Jahren ernsthaft beeinflussen, so die Internationale Energieagentur IEA in ihrem kürzlich erschienenen Bericht „The Future of Cooling“.

Der weltweite Energiebedarf für Raumkühlung wird steigen (Foto: Panthermedia/T.K. Kurikawa)

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Bereits heute sind Klimaanlagen und Ventilatoren für enorme zehn Prozent des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich. Die zugehörigen Kohlendioxidemissionen entsprechen denen von ganz Japan. Dabei können heute nur acht Prozent der 2,8 Milliarden Menschen, die in den heißesten Regionen der Erde leben, gekühlte Räume genießen. In den USA und Japan sind es dagegen neun von zehn Einwohnern. In den heißen Regionen wird daher mit steigendem Wohlstand die Nachfrage nach Kühlung nach oben schießen. Raumkühlung werde – nach der Industrie – die zweitgrößte Ursache für den Anstieg der weltweiten Stromnachfrage werden. Dies sei „einer der kritischsten blinden Flecke in der heutigen Energiedebatte“, warnt IEA-Direktor Dr. Fatih Birol. Gibt es heute weltweit 1,6 Milliarden Klimaanlagen, werden es 5,6 Milliarden bis zum Jahr 2050 sein, so die Prognose – also jede Sekunde vier neue Anlagen.

Bis 2050 könnte sich der weltweite Energiebedarf für Klimaanlagen damit verdreifachen. Er entspräche dann dem gesamten heutigen Stromverbrauch in China. Es drohe eine „Kältekrise“, warnt die IEA, könne man sich nicht auf strenge Effizienzstandards einigen. Denn der Stromverbrauch der Geräte kann stark variieren; Klimaanlagen in Japan und Europa zum Beispiel sind rund 25 Prozent effizienter als in den USA und China. Konsequente Niedrig-Energie-Richtlinien könnten den zu erwartenden Anstieg des Energiebedarfs für Kühlung immerhin halbieren.  

bal