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Ausgabe 02/2003
Wellenkraftwerk

Wave Dragon – den Drachen schwimmen lassen

Bis zu fünf Meter hohe Wellen soll das geplante Wasserkraftwerk „Wave Dragon“ aufnehmen. Das Wasser wird über eine Rampe in ein Speicherbecken über Meeresniveau geleitet; über Turbinen fließt es auf Meereshöhe zurück und erzeugt dabei Strom. Dass dieses Prinzip funktioniert, konnte im März nach der erfolgreichen Installation eines Prototypen im dänischen Fjord Nissum Bredning bewiesen werden. Die Turbinen für das Kraftwerk wurden vom Lehrstuhl „Hydraulische Maschinen“ der Technischen Universität München entwickelt. Der Prototyp habe bereits seine erste Kilowattstunde ans Netz geliefert, so Projektleiter Dr. Wilfried Knapp.

Wave Dragon mit ausgebreiteten Armen (Foto: Wave Dragon ApS) Bild vergrößern
Das Wasserkraftwerk schwimmt wie ein Schiff: Allerdings „ist es unten offen und das Deck steht voll Wasser“, erklärt Knapp. Obwohl der begeisterte Wissenschaftler es vor dem Hintergrund schwindender Energieressourcen für sinnvoll hält „solche Techniken vorzubereiten“, muss erst die Testphase zeigen, ob es gelingt das Kraftwerk dynamisch an die Wellen anzupassen und ob die Turbinen den Ansprüchen gerecht werden.

Prinzipskizze des Wellenkraftwerkes (Grafik: Wave Dragon ApS) Bild vergrößern
Ab 2005 soll dann ein 4,5-fach größerer Drache gebaut werden, der vier Megawatt Strom erzeugen soll. Die Europäische Union hat das Projekt bislang mit 4,3 Millionen Euro gefördert. Lars Christensen von der dänischen Firma Löwenmark, deren Gründer der Erfinder des neuen Wasserkraftwerks ist, meint, dass langfristig Gestehungskosten von vier Cent pro Kilowattstunde möglich seien. Für dänische Wellendrachen allerdings sieht Christensen eher schwarz: Die neue konservative dänische Energiepolitik mache es wenig wahrscheinlich, dass Wave Dragon vor der dänischen Küste gebaut werde.

pen