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Ausgabe 02/2003 |
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Ausgabe 02/2003
Brennstoffzelle
Energierevolution Brennstoffzelle?
Die Brennstoffzelle wird häufig in einem Atemzug mit Begriffen wie "saubere
Energie", "Zukunft" oder "Hightech" genannt. Sie soll Autos, Laptops,
entlegene Forschungsstationen oder Handys mit Strom versorgen, klein
und handlich, kostengünstig, dabei leicht und besonders umweltfreundlich.
Keine Woche vergeht, in der nicht irgendein Institut oder ein Unternehmen
auf eine Neuerung bei der Entwicklung von Brennstoffzellen hinweist.
Allen diesen Ankündigungen zum Trotz haben sich die Prototypen bislang
außerhalb von Messeständen, Websites und Hochglanzprospekten jedoch
nicht durchgesetzt. Da kommt das Buch "Energierevolution Brennstoffzelle"?
von Martin Pehnt gerade richtig. Er schreibt das große Fragezeichen
bewusst mit aufs Titelblatt.
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Martin Pehnt
Energierevolution Brennstoffzelle? Perspektiven, Fakten, Anwendungen
Verlag Wiley-VCH (Weinheim), 214 Seiten, broschiert
29,90 Euro, ISBN: 3527305114
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Brennstoffzellen gewinnen ihre Energie aus der kontrollierten chemischen
Reaktion zwischen Wasserstoff und Sauerstoff. Dabei entstehen elektrischer
Strom und Wasser. Sauerstoff ist in der Luft und damit leicht verfügbar.
Wasserstoff kommt nicht in Reinform vor und muss immer aus anderen Substanzen
freigesetzt werden - und das kostet viel Energie, ebenso wie der Transport
und die Lagerung des hoch reaktiven Gases. Zum ökologischen Nulltarif
ist der Treibstoff für die Brennstoffzelle also keineswegs zu haben,
ein Faktor, der vielfach übersehen wird. Pehnt erklärt ihn sorgfältig.
Der Autor zeichnet in seinem aufwendig recherchierten Werk ein umfassendes
Bild von den Möglichkeiten der Brennstoffzelle, von ihren technischen
Details, von ihren Erfindern und von den Ingenieuren, die der Technik
auf breiter Front zum Durchbruch verhelfen möchten. Dass es zahlreiche
Lobbyisten gibt, die die Brennstoffzelle lieber nie aus dem Versuchsstadium
entlassen sehen wollen, ist ebenso ein Teil des Buches. Es lässt aber
keinen Zweifel daran, dass die Brennstoffzelle nach dem Ende von Öl,
Kohle und Gas eine Zukunft haben wird. Wie "groß" oder "strahlend" diese
sein wird, lässt der Autor offen.
Thilo Resenhoeft/dpa
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