Coronaviren und der Energiemarkt
Zum ersten Mal seit 2009 wird in diesem Jahr die weltweite Ölnachfrage zurückgehen, prognostizierte die Internationale Energieagentur IEA Anfang März. Schuld sei das neue Coronavirus COVID-19, das den Reiseverkehr und die allgemeine Wirtschaftstätigkeit einschränke.
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Coronaviren
(Foto:Felipe Esquivel Reed / CC BY-SA)
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Die Coronavirus-Krise beträfe viele Energiemärkte – einschließlich Kohle, Gas und erneuerbare Energien, aber ihre Auswirkungen auf die Ölmärkte sei besonders gravierend, sagte IEA-Direktor Dr. Fatih Birol. Weltweit behindere das Virus die Bewegung von Menschen und Gütern und senke so die Nachfrage nach Transportkraftstoffen: „Dies gilt insbesondere für China, den größten Energieverbraucher der Welt, der im vergangenen Jahr für mehr als 80 Prozent des weltweiten Wachstums der Ölnachfrage verantwortlich war“. Was in China geschieht, werde große Auswirkungen auf die globalen Energie- und Ölmärkte haben.
Trotz unvollständiger Datenlage geht die IEA für das erste Quartal des Jahres von einem massiven Rückgang der weltweiten Ölnachfrage aus – verbunden mit ernsten finanziellen Einbußen für einige Förderländer. Auch wenn sich der Markt erhole, bleibe es für 2020 bei einem Rückgang. Die IEA-Prognose vom Februar sah noch einen Anstieg der weltweiten Ölnachfrage voraus. Allerdings bleibe die Lage veränderlich: „Wir verfolgen die Situation sehr genau“, sagte Dr. Birol, „und werden unsere Prognosen aktualisieren, sobald sich das Bild klarer abzeichnet“.
bal