Energie 2014
Im Verkehr sowie in der Wärme- und Stromversorgung wurde 2014 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr fünf Prozent weniger Primärenergie eingesetzt – der niedrigste Verbrauch seit der Wiedervereinigung. Hauptsächlich ist dies der milden Witterung zu verdanken, so die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Während die erneuerbaren Energien um ein halbes Prozent leicht zulegten, ging der Verbrauch der fossilen Energieträger um fast sechs Prozent zurück. Entsprechend sanken auch die Kohlendioxid-Emissionen. Trotzdem decken Öl, Gas, Braun- und Steinkohle immer noch vier Fünftel des Energieverbrauchs. Fast unverändert blieb der Beitrag der Kernenergie, weil 2014 kein Reaktor vom Netz genommen wurde.
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Der deutsche Verbrauch an Primärenergie 2014 (Daten: AGEB, Grafik: Reinald Fenke)
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Während der Anteil der erneuerbaren Energien im Wärme- und Verkehrsbereich auf dem Vorjahresniveau blieb, stieg ihr Beitrag am Stromverbrauch um gut zwei Prozentpunkte. Insgesamt erzeugten Sonne, Wind, Biomasse und Wasser 2014 über ein Viertel des verbrauchten Stroms und verdrängten damit die Braunkohle von Platz 1.
Für die Windenergie war 2014 ein Rekordjahr: Über 1700 Windräder wurden an Land neu installiert, meldet die Deutsche Windguard GmbH. Repowering und Abbau alter Anlagen berücksichtigt, kamen damit 4,4 Gigawatt Windleistung hinzu, so viel wie noch nie. Rund 38 Gigawatt sind damit insgesamt an Land aufgebaut. Auf See gingen 142 Windräder in Betrieb; gut ein Gigawatt ist insgesamt offshore am Netz.
Ganz anders die Photovoltaik, deren Ausbau 2014 heftig einbrach – fast um die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr, so die Bundesnetzagentur. Mit 1,9 Gigawatt zugebauter Leistung wurde sogar der Zielkorridor der Bundesregierung von 2,4 bis 2,6 Gigawatt verfehlt, eine Folge der abgesenkten Vergütungssätze im Erneuerbare-Energien-Gesetz. Insgesamt waren Ende 2014 Anlagen einer Leistung von 35 Gigawatt aufgebaut.
Um die Kosten zu senken, sollen die Fördersätze künftig im Wettbewerb ermittelt werden. Zur Erprobung des Verfahrens hat die Bundesnetzagentur gerade in einer Pilotphase Solarparks einer Gesamtleistung von 150 Megawatt ausgeschrieben. Gebote – mit einer Förderobergrenze von 11,29 Cent pro Kilowattstunde – nimmt sie bis Mitte April entgegen. Den Zuschlag erhalten diejenigen Bieter, die die niedrigste Förderung beanspruchen. Spätestens 2017 sollen Ausschreibungsverfahren für alle regenerativen Energien eingeführt werden.
imi