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Ausgabe 03/2014
Klimaschutz

Neuer Kohlendioxid-Rekord    

Auch im Jahr 2013 hat die Welt wieder eine neue Rekordmenge des Treibhausgases Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen, fast zwei Prozent oder 670 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Dies gab das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster bekannt. Seit der Finanzkrise im Jahr 2009 sind die Kohlendioxid-Emissionen, die beim Verbrennen fossiler Energieträger entstehen, jedes Jahr um 400 bis 800 Millionen Tonnen gestiegen bis auf heute 35,1 Milliarden Tonnen.


Die Energiewirt­schaft ist die Quelle von rund 40 Prozent des weltweiten Kohlendioxid-Aufkommens. (Foto: Panthermedia)

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Eine Trendwende beim internationalen Klimaschutz ist nicht in Sicht. Das Länderranking für das vergangene Jahr führt laut IWR China mit 9,5 Milliarden Tonnen an vor den USA mit 5,9, Indien mit 1,9, Russland mit 1,7 und Japan mit 1,4 Milliarden Tonnen. Deutschland liegt mit 0,84 Milliarden Tonnen auf Platz sechs. Um 1,5 Prozent sind hier 2013 die Kohlendioxid-Emissionen gestiegen, so das Umweltbundesamt.

Dass dies weltweit nicht so schnell besser werden wird, zeigt eine Studie von Steven Davis von der Universität von Kalifornien und Robert Socolow von der Princeton-Universität. Die Wissenschaftler analysierten speziell den Kraftwerkssektor, der zusammen mit der Wärmeerzeugung zurzeit für 40 Prozent des weltweiten Kohlendioxid-Aufkommens verantwortlich ist. Sie betrachteten jedoch nicht die jährlichen Emissionen, sondern sämtliches Kohlendioxid, das ein Kohle, Öl oder Gas verbrennendes Kraftwerk während seiner Lebensdauer erzeugen wird: Nimmt man für die weltweit zwischen 1950 und 2012 in Betrieb gegangenen Kraftwerke eine Lebenszeit von 40 Jahren an, sind insgesamt 629 Milliarden Tonnen an Kohlendioxid-Abgas zu erwarten. 2012 waren davon 322 Milliarden Tonnen schon in der Atmosphäre, knapp ebensoviel muss also noch folgen.

Die so aufbereiteten Daten zeigen ein ernüchterndes Bild: Trotz internationaler Anstrengungen, Kohlendioxid zu reduzieren, haben die jeweils noch zu erwartenden Emissionen seit 1950 nicht in einem einzigen Jahr abgenommen. Stets wurden laut Davis und Sokolow weniger ältere Kraftwerke geschlossen als neue gebaut, dies im letzten Jahrzehnt sogar mehr als je zuvor. Entsprechend wachsen auch die künftig zu erwartenden Emissionen zurzeit schnell – im Mittel um vier Prozent jährlich.

imi