Preis für Fusionsforscher
Der Royal Dutch/Shell-Preis, mit dem herausragende Beiträge zu nachhaltiger Entwicklung und Energieforschung ausgezeichnet werden, ging in diesem Jahr an den niederländischen Fusionsforscher Prof. Dr. Niek Lopes Cardozo. Der mit hunderttausend Euro dotierte Preis wird jährlich verliehen – mittlerweile zum 44ten Mal. Die Nominierung sprach ein unabhängiges Gremium mit Vertretern der Königlich-Niederländischen Forschungsgesellschaft und der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften aus.
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Prof. Dr. Niek Lopes Cardozo |
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Lopes Cardozo, Direktor des FOM-Instituts für Plasmaphysik 'Rijnhuizen', sei – so die Laudatio – ein kreativer Plasmaphysiker internationalen Zuschnitts, der wesentlich zur Entwicklung der Fusion als neuer Energiequelle beigetragen hat. Hervorgehoben werden zudem seine Bemühung, Jugendlichen die Bedeutung nachhaltiger Entwicklung und Energieversorgung nahe zu bringen.
Ziel der Fusionsforschung ist es, ein Kraftwerk zu entwickeln, das – ähnlich wie die Sonne – aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie erzeugt. Nächster großer Schritt ist der Testreaktor ITER, der in weltweiter Zusammenarbeit von europäischen, japanischen, russischen, chinesischen, südkoreanischen und US-amerikanischen Fusionsforschern vorbereitet wurde. Mit einer Fusionsleistung von 500 Megawatt soll die Anlage erstmals ein brennendes und Energie lieferndes Plasma erzeugen. Eine Entscheidung über den Standort der Anlage wird noch in diesem Jahr erwartet.
imi