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Ausgabe 04/2020
Fusionsforschung

Betriebsvorbereitungen für JT-60SA

Die in Naka nördlich von Tokio beheimatete japanisch-europäische Fusionsanlage JT-60SA bereitet sich auf das erste Plasma vor. Bis der internationale Testreaktor ITER in Betrieb gehen wird, ist JT-60SA der weltweit größte supraleitende Tokamak (siehe Energie-Perspektiven 3/2019 und 1/2020).


An JT-60SA laufen die Betriebs­vor­berei­tungen (Foto: QST)

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Die Montage wurde im März beendet. Zurzeit werden die einzelnen technischen Systeme in Funktion getestet. Den Anfang machte das etwa drei Wochen dauernde Auspumpen des Vakuumgefäßes, das später das heiße Plasma umschließen wird, und des Kryostaten. Er umhüllt das Plasmagefäß und die supraleitenden Magnetspulen, die den magnetischen Käfig für das Plasma erzeugen. Nur wenige kleinere Lecks waren zu reparieren, berichtet der europäische Projekt­partner „Fusion for Energy“. Ab Oktober wurden die Magnete abgekühlt. Flüssiges Helium, das in ihrem Inneren fließt, brachte sie langsam von Zimmer- auf Supraleitungstemperatur von minus 269 Grad Celsius. Ende November war der supraleitende Zustand erreicht. „Bis jetzt läuft alles wie geplant“, sagt Dr. Manfred Wanner von der Garchinger Niederlassung von Fusion for Energy.

Als nächstes wird das Vakuumgefäß auf 200 Grad Celsius erhitzt, um Verunreinigungen und Feuchtigkeit auszutreiben. Dann werden die Magnete unter Strom getestet. Es folgt die Prüfung der Mikrowellen­anlage, die später das Plasma aufheizen wird. Das erste Plasma ist im Frühjahr 2021 zu erwarten, so Fusion for Energy.

Die Verantwortung für die Bauteil-Fertigung, den Zusammenbau und die Inbetriebnahme von JT-60SA teilen sich das japanische National Institute for Quantum and Radiological Science and Technology und die europäische Agentur Fusion for Energy. Aufgabe von JT60-SA wird es sein, gemeinsam mit anderen Tokamak-Anlagen zunächst den Betrieb von ITER und anschließend ein Demonstrationskraftwerk vorzubereiten.

imi