Flugverkehr und Klima
Die Luftfahrt ist für 3,5 Prozent der menschengemachten Klimaerwärmung verantwortlich, sagt eine internationale Studie unter Leitung der Manchester Metropolitan University.
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Hübsch, aber klimaschädlich – Kondensstreifen-Zirren (Foto: DLR (CC-BY 3.0))
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Sie bewertet alle Faktoren, mit denen Flugzeuge zum Klimawandel beitragen: den Ausstoß von Kohlendioxid, Stickoxiden, Wasserdampf und Aerosolen sowie die Wirkung von Kondensstreifen – durch Ruß erzeugte Zirrus-Wolken.
Das Ergebnis: Unter allen Ursachen tragen die Kondensstreifen am meisten zur globalen Erwärmung bei. „Kondensstreifen-Zirren reflektieren zum einen solare Strahlung in den Weltraum; das wirkt kühlend. Zum anderen verringern sie die Wärmeabstrahlung der Erde; das erwärmt das Klima“, erklärt Professor Robert Sausen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen, das an der Studie beteiligt war: „Im globalen Mittel dominiert der erwärmende Effekt.“ An rußarmen Triebwerken und alternativen Kraftstoffen wird auch im DLR geforscht.
Das Kohlendioxid liefert den zweitgrößten Beitrag zur Klimawirkung des Luftverkehrs. Zwischen 1940 und 2018 hat die Luftfahrt laut Studie 32,6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Luft geblasen – schätzungsweise rund 1,5 Prozent der gesamten menschlichen Kohlendioxid-Emissionen. Ungefähr die Hälfte wurde in den letzten zwanzig Jahren erzeugt, ausgenommen das Jahr 2020: Der Absatz an Flugkraftstoffen hat im ersten Halbjahr Corona-bedingt um 44 Prozent abgenommen, meldet der Mineralölwirtschaftsverband.