Sonne und Wind im Wettbewerb
Einschließlich dreier Pilotausschreibungen im Jahr 2015 (siehe Energie-Perspektiven 1/2016) hat die Bundesnetzagentur bis Ende letzten Jahres insgesamt neun Auktionen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielten die jeweils kostengünstigsten Angebote. Ergebnis dieses Wettbewerbs waren, so die Agentur, stetig sinkende Zuschlagspreise – von der ersten Ausschreibung im April 2015 mit durchschnittlich 9,17 Cent pro Kilowattstunde bis zu 4,91 Cent im vergangenen Oktober. Ausgeschrieben waren jeweils zwischen 125 und 200 Megawatt Leistung. Mit 4,33 Cent in der ersten Runde dieses Jahres setzte sich die Preisentwicklung nach unten fort.
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Die Förderung für Erneuerbare Energien wird per Ausschreibung ermittelt. (Foto: Panthermedia/ vencav)
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Für Windenergieanlagen an Land – und zwar für alle Anlagen über 750 Kilowatt, die ab 2017 neu in Betrieb gehen – liefen im vergangenen Jahr drei Gebotsrunden zu je 1000 Megawatt. Auch hier sank der durchschnittliche Zuschlagswert: von 5,71 Cent pro Kilowattstunde in der ersten über 4,28 auf 3,8 in der dritten Runde. Von den vier in diesem Jahr geplanten Ausschreibungsrunden zu je 700 Megawatt wurde die erste im Februar beendet. Den Anstieg auf 4,73 Cent pro Kilowattstunde erklärt die Bundesnetzagentur damit, dass erstmals eine Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz und kürzere Realisierungsfristen von 2,5 Jahren verlangt waren. In den ersten Runden seien daher „andere Technologie- und Preisentwicklungen unterstellt worden“.
Auch für alle Windenergieanlagen auf See, die ab 2021 in Betrieb genommen werden, wurden 2017 Ausschreibungen eingeführt (Energie-Perspektiven 2/2017). Mit 0,44 Cent pro Kilowattstunde lag der durchschnittliche Zuschlagswert weit unterhalb der Erwartungen. Die nächste Ausschreibung ist für April 2018 geplant.
In der ersten technologieübergreifenden Auktion, die im Februar eröffnet wurde, sind Gebote für Windenergie- oder Solaranlagen möglich. Die Technologien treten damit erstmals in direkten Wettbewerb um die geringsten Kosten der Stromerzeugung.
imi