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Ausgabe 03/2016
Windenergie

Kostensenkung angezielt        

Dem neuesten Größen- und Leistungsrekord in der Windenergiebranche ging eine längere Entwicklung voraus: 2013 kündigte die Firma Adwen ein 8-Megawatt-Windrad für den Einsatz in Windparks auf See an, jetzt wird der Prototyp der AD 8-180 gebaut. Mit 88,4 Metern Länge besitzt die Anlage das bisher größte Rotorblatt der Welt. Überstrichen wird eine Fläche von über 25.000 Quadratmetern – mehr als zwei Fußballfelder.


Das bisher größte Rotorblatt der Welt (Foto: Adwen)

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Weil Fundament und Turm auf hoher See ungleich teurer sind als an Land, kann sich Größe lohnen. So lässt sich möglichst viel Windenergie pro Anlage ernten (siehe Energie-Perspektiven 2/12). Von dem jährlichen Energieertrag der AD 8-180, der jede bisherige Anlage übertreffen wird, verspricht sich Adwen daher niedrigere Stromerzeugungskosten. Die erste Prototyp-Turbine wird demnächst auf einem Testgelände in Bremerhaven auf Herz und Nieren geprüft, die Serienproduktion soll in zwei Jahren beginnen.


Vier Rotoren auf einem Turm
(Foto: Vestas)

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Einen anderen Weg zur Kostensenkung untersucht der dänische Windradhersteller Vestas mit seinem Multi-Rotor-Konzept. Statt um Größe geht es hier um Vielzahl: Mehrere kleine Rotoren sitzen auf einem gemein­samen Turm. Eine Demonstrationsanlage mit vier Rotoren wurde im April auf einem Testgelände in Risø in Dänemark aufgebaut.

Die Idee stammt zwar bereits aus dem 1930er Jahren; erfolgreich umgesetzt wurde sie bislang jedoch nicht. Bei der Vestas-Anlage sind auf dem 60 Meter hohen Turm vier Einzelgondeln und Rotoren befestigt. Dabei handelt es sich um V29-Turbinen mit jeweils 225 Kilowatt Leistung und 29 Metern Rotordurchmesser – aufgearbeitete Vestas-Produktionen aus den neunziger Jahren. Mit dem zentralen Stahlturm sind sie über zwei übereinander liegende Doppel-Ausleger verbunden, die sich um den Turm drehen können.

Anfang Juli hat die Demonstrationsanlage ihre erste Kilowattstunde Strom erzeugt, meldete Vestas. Zwei Jahre soll das Anlagenkonzept in Zusammenarbeit mit Dänemarks Technischer Universität DTU nun untersucht werden. Man will wissen, ob aus dem Konzept eine marktreife Entwicklung werden kann und auch größere Anlagen möglich sind.  

bal