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Ausgabe 01/2016
Wasserkraft

Produktives Wasserrad      

Seit 150 Jahren wird die Kraft des Wassers zur Stromerzeugung genutzt. Dass es immer noch Entwicklungsmöglichkeiten gibt, zeigt eine Pilotanlage an der Aller, einem Fluss in Niedersachsen. Das Forschungsprojekt der Technischen Universität Braunschweig will in Kooperation mit der Salzgitter AG Wasserkraft auch in Flüssen geringer Tiefe zur Stromerzeugung nutzbar machen, was bisher nicht möglich war.


Das innovative Wasserrad  
(Grafik: TU Braunschweig)

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Denn klassische Wasserräder, die mit der geringen Fallhöhe des Wassers gut zurechtkommen, können keinen großen Durchfluss verarbeiten. Letzteres ist kein Problem für Turbinen, die aber für niedere Fallhöhen ungeeignet sind. Die Lücke will das Pilotprojekt schließen. Die Grundlagen wurden im Institut für Statik der TU Braunschweig entwickelt. Kernstück ist ein stählernes Hochleistungswasserrad. Mit einem Durchmesser von elf Metern und zwölf Metern Breite verkraftet es 60 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, zehnmal mehr als klassische Wasserräder. Ende Januar begann an einem Wehr an der Aller bei Bannetze-Hornbostel der Bau; in zwei Jahren sollen jährlich 2.500 Megawattstunden Strom erzeugt werden.


Fotomontage: die  Forschungsanlage
(Abbildung: TU Braunschweig)

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Bewährt sich die Anlage, soll die Technologie für die industrielle Herstellung weiterentwickelt werden. Das erschließbare Potential ist groß: Die Braunschweiger Forscher schätzen die Leistung, die in Deutschland in flachen Fließgewässern gewinnbar wäre, auf zwei bis drei Gigawatt, weltweit auf enorme 1.300 Gigawatt – soviel wie die halbe Stromerzeugung aus Kohle. 

bal