aktuell themen archiv links abo download impressum
    Suche
 
 
 
Ausgabe 01/2012
Bilanz

Das Energiejahr 2011

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland erreichte 2011 den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung: Vor allem das milde Wetter und die geringere Wärmenachfrage ließen den Bedarf um gut fünf Prozent unter den Vorjahreswert sinken, so die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen.


Der Solarpark Meuro ging 2011 ans Netz. (Foto: GP JOULE GmbH)

Bild vergroessern
Die einzelnen Energieträger entwickelten sich unterschiedlich: Mit acht abgeschalteten Reaktoren brach die Stromerzeugung aus Kernenergie um fast ein Viertel ein. Unter den fossilen Brennstoffen ging der Erdgasverbrauch mit fast 13 Prozent am stärksten zurück – vor allem wegen der niedrigeren Wärmenachfrage. Mineralöl wurde drei und Steinkohle fast ein Prozent weniger verbraucht, Braunkohle dagegen gut drei Prozent mehr. Der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Energieverbrauch stieg von fast zehn Prozent im Vorjahr auf knapp elf Prozent und war damit erstmals zweistellig. Zugleich wuchs die Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz von 9,4 auf fast 12,5 Milliarden Euro.


Veränderungen im deutschen Strommix (Grafik: IPP, Daten: AG Energiebilanzen)
Bild vergroessern
Die Erneuerbaren legten vor allem bei der Stromerzeugung zu: um fast ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr. Am stärksten entwickelte sich die Photovoltaik. Mit neu aufgebauten Solarpanelen von insgesamt 7.500 Megawatt stieg die installierte Leistung um mehr als 50 Prozent. Im erneuerbaren Strommix deckte Photovoltaik damit ein gutes, aber auch kostenträchtiges Zehntel: Von den 3,53 Cent Förder-Umlage für die Erneuerbaren, die der Stromkunde im vergangenen Jahr pro Kilowattstunde zahlen musste, entfiel die Hälfte – 1,78 Cent – auf den Solarstrom. Dies errechnete der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Die andere Hälfte teilten sich Wind, Biomasse, Wasserkraft, Grubengas und Erdwärme.

Trotz des starken Wachstums der Erneuerbaren trugen auch fossile Energieträger dazu bei, die abgesunkene Stromproduktion der Kernkraftwerke auszugleichen: Die Stromerzeugung aus Braunkohle stieg um knapp fünf Prozent. Daher sank der energiebedingte Ausstoß von Kohlendioxid weniger stark als der Energieverbrauch – um knapp vier Prozent
.

bal