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Ausgabe 01/2012
Fusionsforschung

Der Deckel ist geschlossen

Erstmals in ihrer endgültigen Gestalt zeigt sich seit Ende letzten Jahres die Fusionsanlage Wendelstein 7-X, die zurzeit im Teilinstitut Greifswald des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik entsteht: Im Dezember wurde das letzte große Bauteil montiert.


Im Dezember war das Innenleben von Wendelstein 7-X noch sichtbar. (Foto: IPP)

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Wendelstein 7-X, die nach der Fertigstellung weltweit größte Forschungsanlage vom Typ Stellarator, hat die Aufgabe, die Kraftwerkseignung dieses Bautyps zu untersuchen. Ziel der Forschung ist es, ähnlich wie die Sonne aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie zu gewinnen. Um das Fusionsfeuer zu zünden, muss in einem späteren Kraftwerk der Brennstoff, ein Wasserstoffplasma, in Magnetfeldern eingeschlossen und auf Temperaturen über hundert Millionen Grad aufgeheizt werden.


Inzwischen ist der Ring geschlossen (Foto: IPP)
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Die kreisförmige Anlage besteht aus fünf nahezu baugleichen Modulen: jeweils ein Teil des Plasmagefäßes, seine thermische Isolation, 14 speziell geformte, supraleitende Magnetspulen sowie ein Teil des stützenden Tragrings – pro Modul ein Gewicht von rund 120 Tonnen. Alle fünf Module stehen inzwischen – umschlossen von einer stählernen Außenhülle – an ihrer endgültigen Stelle auf dem Maschinenfundament. Ende Dezember wurde das letzte Stück der wärmeisolierenden Außenhülle aufgesetzt, ein rund 14 Tonnen schwerer Deckel auf dem letzten Modul. „Schade nur“, meinte anschließend Dr. Hans-Stephan Bosch, Assoziierter Direktor im Projekt Wendelstein 7-X, „dass jetzt vom gesamten Innenleben der Maschine, insbesondere von dem Markenzeichen des Wendelstein 7-X, den bizarr geformten Spulen, nichts mehr zu sehen ist.“ Zahlreiche Arbeiten im Inneren der Anlage und in ihrer Peripherie stehen noch bevor, bis Wendelstein 7-X in zwei Jahren den Betrieb aufnehmen kann.

imi