Die Menschheit erlebt derzeit den größten demografischen Umbruch ihrer Geschichte: Jede Sekunde kommen fast drei neue Erdenbürger hinzu. Zwischen 1960 und 2000 hat sich die Zahl der Menschen verdoppelt. Und noch in diesem Jahr wird die 7-Milliarden-Marke überschritten, so die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW). Bis 2050 werden es wohl 9,3 Milliarden sein.
Entwicklung der Weltbevölkerung bis 2100 (Grafik: Stiftung Weltbevölkerung)
Die DSW, ebenso wie die Vereinten Nationen und andere Experten, geht davon aus, dass das Wachstum vor allem in den Entwicklungsländern stattfinden wird: „Dort wird die Bevölkerung in den kommenden vier Jahrzehnten von heute 5,7 Milliarden auf voraussichtlich fast acht Milliarden Menschen wachsen“. In den Industrieländern hingegen bleibt die Bevölkerungszahl relativ stabil. „In Deutschland wird die Einwohnerzahl bis dahin um voraussichtlich sieben Millionen auf 75 Millionen Menschen sinken.“
Bis zum heute noch fernen Jahr 2100 könnte die Zahl der Menschen gar auf 15,8 Milliarden steigen – dies ist allerdings die Obergrenze in einer Abschätzung der Vereinten Nationen. Eher wahrscheinlich sind 10,1 Milliarden. Das stellt die Menschheit vor riesige Aufgaben, denn mit der schieren Zahl wachsen der Konsum, der Energieverbrauch, die Zahl von Autos und die benötigten Flächen für die Landwirtschaft. Zugleich schrumpfen Wälder, intakte Riffe und die Artenvielfalt insgesamt.
Dabei bilden Großstädte weltweit das Rückgrat der Weltwirtschaft, so eine Untersuchung der London School of Economics: Mittlerweile stamme fast die Hälfte der weltweiten Wertschöpfung aus 150 großen Städteregionen. In den 150 Ballungsgebieten, die von zusammenhängenden Städten und Vorstädten gebildet werden, erwirtschaften demnach 12 Prozent der Weltbevölkerung etwa 46 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.