Klimafaktor Ernährung
Nicht allein Fabriken, Kraftwerke und Autos erzeugen das Klimagift – auch die menschliche Ernährung trägt erheblich zur Freisetzung von Kohlendioxid bei. Die Nahrung eines Spaniers und die Behandlung seiner Abwässer setzen, so eine Studie der Universität Almeria, jährlich etwa zwei Tonnen des Treibhausgases frei. In Spanien verursacht die Ernährung damit rund ein Fünftel des Treibhausgases Kohlendioxid. Auf Deutschland lassen sich die Resultate nicht direkt übertragen, geben aber einen Hinweis auf die Größenordnungen hierzulande und ganz allgemein in den reichen Ländern der Welt.
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Für die Ernährung eines Menschen freigesetztes Kohlendioxid (Daten: Muñoz et al., Grafik: IPP)
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Basis der Studie ist die Zusammensetzung der Nahrung eines Spaniers im Jahr 2005: Im Durchschnitt verspeiste jede Person 881 Kilogramm Lebensmittel. Einberechnet wurden die „Klimakosten“ für die Produktion der Nahrung, die Verarbeitung, den Verkauf und die Verteilung, das Kochen zuhause sowie die Beseitigung der Verpackungen. Erstmals wurden, so Autor Ivan Munoz, auch die Abwässer in die Klimabilanz einbezogen. Besonders viel zur Kohlendioxid-Freisetzung trägt vor all dem die Produktion der Lebensmittel bei, insbesondere von Fleisch und Milchprodukten – in Spanien wie auch anderswo.
dpa, bal
Literatur:
Ivan Muñoz, Llorenç Milà i Canals und Amadeo R. Fernández-Alba: Life cycle assessment of the average Spanish diet including human excretion. In: The International Journal of Life Cycle Assessment 15 (8): Seite 794-805, 2010; DOI: 10.1007/s11367-010-0188-z