50 Jahre nukleare Stromerzeugung
Vor 50 Jahren, am 20. Dezember 1951, gelang in der Versuchsanlage EBR1 in Arco, Idaho/USA, die erste nukleare Stromerzeugung. Fünf Jahre später ging im britischen Calder Hall das erste kommerzielle Kernkraftwerk in Betrieb. Heute arbeiten weltweit 437 Kernkraftwerke, weitere 36 Anlagen sind in Bau. Mit einer installierten elektrischen Leistung von rund 352 Gigawatt erreicht die Kernenergie einen Anteil von 16 Prozent an der weltweiten Stromerzeugung.
In Deutschland decken derzeit 19 Kernkraftwerke über 30 Prozent der Stromversorgung. Über die Beendigung dieser Art der Stromproduktion hatten sich Bundesregierung und Energieversorger vor rund einem Jahr geeinigt; der Vertrag wurde am 11. Juni unterzeichnet. Danach wird der letzte deutsche Atommeiler in etwa 20 Jahren ausgeschaltet.
Wie jedoch Dr. Gerd Maichel, RWE-Vorstand und Präsident des Deutschen Atomforums, kürzlich auf der Jahrestagung Kerntechnik in Dresden erklärte, halten die deutschen Stromerzeuger diesen politisch gewollten Atomausstieg für eine "nationale Sonderlösung", die umkehrbar sei. Die USA und Finnland würden bereits neue Kernkraftwerke planen. So empfiehlt ein unter Leitung von US-Vizepräsident Cheney erarbeiteter Bericht vom Mai diesen Jahres "den Ausbau der Kernenergie in den Vereinigten Staaten als eine wesentliche Komponente unserer nationalen Energiepolitik". Auch in Deutschland, so erwartet Maichel, werde es in wenigen Jahren zu einer Neubewertung der Kernenergie kommen.
imi