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Ausgabe 02/2021
Fusionsforschung

ITER-Aufbau

Die Montagegrube, in der der internationale Experimentalreaktor ITER aufgebaut wird, beginnt sich zu füllen. Gut ein Jahr nach dem Einbau des ersten Teils, des Kryostat-Sockels, am Boden des gewaltigen Raumes ist nun der untere, 12 Meter hohe Kryostat-Zylinder platziert. Gegen Ende der Montage werden der obere Zylinder und der Deckel folgen. Das 30 Meter hohe und ebenso breite Stahlgefäß umschließt später die gesamte Anlage und isoliert die auf Tieftemperatur gekühlten supraleitenden Magnete thermisch von der Umgebung.


Blick in die ITER-Baugrube
(Foto: ITER-Organisation)

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Mit der 330 Tonnen schweren ringförmigen Poloidalfeldspule Nummer 6 wurde im April der erste Magnet in der Montagegrube positioniert. Nummer 5 soll Anfang August folgen. Für die 18 großen D-förmigen Hauptfeldspulen sind bereits die Träger am Rand des Kryostat-Sockels montiert.

Neben den Maschinenkomponenten beherbergt die Grube Aufbauten und Werkzeuge, die zur Montage benötigt und danach wieder entfernt werden. Eines der spektakulärsten ist die zentrale Säule, ein über 20 Meter hoher Turm. Er hält die Radialträger, die die Teile der Vakuumkammer beim Zusammen­schweißen fixieren. Das erste Element der Säule wurde im März genau in der Mitte der Grube aufgebaut.


Eine der 18 D-förmigen supraleitenden Hauptfeldspulen
(Foto: ITER-Organisation)
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Immer mehr Maschinenteile aus aller Welt kommen in Südfrankreich auf dem ITER-Gelände in Cadarache an. In Kalifornien steht das erste von sechs Modulen des Zentral­magneten kurz vor dem Abtransport. Er wird – 18 Meter hoch, gut vier Meter breit und tausend Tonnen schwer – später im Zentrum der Anlage stehen. Dort ist seine Aufgabe, im Plasma einen starken elektrischen Strom zu induzieren, der zusammen mit den Magnet­spulen den magnetischen Käfig für das Plasma aufbaut. In Japan wurde gerade die vierte von neun Hauptfeldspulen fertiggestellt. Weitere zehn dieser Spulen liefert Europa, zwei sind bereits ausgeliefert. Insgesamt sind laut ITER-Team bis heute 73 Prozent aller bis zum ersten Plasma anstehenden Arbeiten ausgeführt.

imi


 

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