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Ausgabe 01/2017
Fusionsforschung

ITER – Fertigung in aller Welt       

Aufgeteilt auf die sieben Projektpartner China, Europa, Indien, Japan, Russland, USA und Südkorea ist die Herstellung der Bauteile für den internationalen Fusionstestreaktor ITER weltweit in vollem Gange. ITER soll zeigen, dass es möglich ist, durch Verschmelzung von Atomkernen Energie zu gewinnen.


Wickelpaket für die erste von 18 Hauptfeldmagneten (Foto: Fusion for Energy)

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Die achtzehn großen supraleitenden Magnetspulen zum Beispiel, die den Hauptteil des magnetischen Käfigs für das Plasma aufbauen, werden je zur Hälfte in Japan und Europa gefertigt. Im Oktober letzten Jahres hat ein italienisches Konsortium das erste Wickelpaket fertiggestellt, im Januar war das erste japanische vollendet: Das empfindliche Supraleiterkabel aus Niob-Zinn wird dazu in die gewünschte D-Form gewickelt, mit Anschlüssen für Strom und die Kühlung mit flüssigem Helium versehen, wärmebehandelt, elektrisch isoliert, in einer gerillten Stahlplatte fixiert und mit Kunstharz gehärtet. Je sieben dieser Wickellagen werden dann zu einer Magnetspule verbunden.


Teil des Plasmagefäßes  
(Foto: Walter Tosto)

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Die dreizehn Meter hohe Transformatorspule im Zentrum der Anlage entsteht in Japan und in den USA, wo gerade aus sechs Kilometern Supraleiterkabel das erste von sechs Teilstücken gewickelt wurde. Die Spule wird später einen starken elektrischen Strom im Plasma induzieren, der zum Aufbau des magnetischen Käfigs beiträgt. Die Herstellung des 5000 Tonnen schweren Plasmagefäßes teilen sich Europa und Korea, für das Kühlwassersystem sind die USA und Indien verantwortlich. Indien wird auch den Kryostat bereitstellen, der die ultra-kalten Supraleiter-Magnete und damit die ganze Maschine isolierend umhüllt.

Aufgebaut wird später alles in der Experimentierhalle in Cadarache, deren untere Geschosse inzwischen auch aus der Ferne sichtbar sind. In einer virtuellen Tour lässt sich der Bauplatz jederzeit besuchen: http://static.iter.org/com/360.  

imi






 

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