Kein Stromausfall bei Sonnenfinsternis
Eine Sonnenfinsternis verlangt zwar Beachtung, stellt aber keine Gefahr dar für die deutsche Stromversorgung durch Photovoltaik. Das sagt eine Studie der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft, die im November veröffentlicht wurde. Die Autoren gingen der Frage nach, wie sich die plötzliche abfallende Sonneneinstrahlung während der nächsten partiellen Sonnenfinsternis am 20. März 2015 auf das deutsche Stromnetz auswirkt.
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Tagesverlauf der Photovoltaik-Leistung in Deutschland am 20. März 2015 (Grafik: HTW Berlin)
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Dazu ermittelten sie zunächst bundesweit den Bestand an Photovoltaik-Anlagen. Mithilfe von Simulationen errechneten sie anschließend die Schwankungen der Stromerzeugung. Die natürliche Bedeckung des Himmels berücksichtigten sie durch zwei Szenarien – wolkenlos und bewölkt.
Die Autoren kommen zu zwei Erkenntnissen: Erstens können die Stromschwankungen auch bei wolkenlosem Himmel durch Pumpspeicherkraftwerke völlig ausgeglichen werden. Zusätzlich stehen schnell regelbare Gaskraftwerke zur Verfügung. Zweitens jedoch: Beides funktioniert nur, wenn die Kraftwerksausnutzung vorausschauend geplant wird. Die flexiblen Kraftwerke dürfen also nicht vollständig in die Grundlast eingebunden werden, sondern müssen zur Glättung von Schwankungen kurzfristig zur Verfügung stehen.
Eine Sonnenfinsternis ist natürlich nicht die einzige Quelle von Stromschwankungen. Die plötzlich und großflächig einbrechende Bestrahlung zeigt aber die Anforderungen an die Reaktionsfähigkeit im heutigen Stromnetz.
Paul Zasche