Glühlampen verbieten?
Kaum werden Pläne aus Australien bekannt, Glühlampen ab 2010 zu verbieten, steigt man auch in Deutschland in das Thema ein. In der Tat: Glühlampen haben ihre Berechtigung eigentlich nur noch in Nischen, zum Beispiel zur kurzzeitigen Beleuchtung wenig genutzter Räume. Zum Kauf verführen sie, weil sie billig scheinen: 50 Cent für eine 60 Watt-Birne – verglichen mit rund vier Euro für eine gleichhelle Energiesparlampe von 12 bis 15 Watt. Berücksichtigt man aber die jeweiligen Stromkosten, so ist die Entscheidung „pro Energiesparlampe“ eindeutig: Eine Glühbirne bringt es während ihrer tausend Stunden Lebensdauer auf Stromkosten von rund 10 Euro, eine Energiesparlampe für dieselbe Lichtleistung lediglich auf 2,70 Euro. Der Versuch, dies über die Energieeffizienz-Kennzeichnung A bis F zu kommunizieren, zeigt allerdings wenig Wirkung.
Statt deshalb Glühlampen auf den Index zu setzen, könnte man sich – etwas weniger rabiat – der in Deutschland erst 1993 abgeschafften Leuchtmittelsteuer erinnern: Schon als mittelalterlicher Zins auf die Luxusware Kerzenwachs besserte sie staatliche Einnahmen auf. Bei einer klimafreundlichen Abgabe von 10 Cent pro Watt Lampenleistung entschiede sich der Verbraucher nicht mehr gedankenlos für die dann 6,50 Euro teure 60-Watt-Glühbirne sondern für die einen Euro billigere Energiesparlampe. Noch günstiger wäre es jedoch, gleich richtig zu rechnen.
Axel Kampke