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Ausgabe 04/2004 |
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Ausgabe 04/2004
Energieprognose
Weltenergieausblick
Vor einem dramatisch ansteigenden Energieverbrauch und einer wachsenden
Abhängigkeit von den Erdölproduzenten hat die Internationale
Energie-Agentur (IEA) in ihrem kürzlich erschienenen Weltenergieausblick
2004 gewarnt: Um die Nachfrage bis 2030 und darüber hinaus
zu decken, sind die weltweiten Energieressourcen zwar mehr als ausreichend,
ebenso die verfügbaren Finanzmittel für Ausbau und Modernisierung
der Energieinfrastruktur. Besorgnis erregend sind jedoch, so die IEA,
die ausufernden Ölpreise, die zunehmende Verletzlichkeit der Energieversorgungsrouten
und die weiter steigenden klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen.
Bleibt die heutige Energiepolitik unverändert, dann wird laut IEA-Prognose
der weltweite Bedarf an Primärenergie bis 2030 um insgesamt 59 Prozent
ansteigen. Zwei Drittel davon gehen auf das Konto der Entwicklungsländer,
vor allem China und Indien. Da der Zuwachs im wesentlichen durch fossile
Energieträger gedeckt werden wird, werden die Kohlendioxid-Emissionen
um 60 Prozent steigen. Steigen wird auch die Abhängigkeit der importierenden
Länder von immer weniger Anbietern. Die Kernenergiekapazität
wird nur leicht zunehmen, vor allem in Asien. Die erwartete Verdreifachung
bei den erneuerbaren Energien ohne Wasserkraft führt
bis 2030 zu einem Anteil von insgesamt sechs Prozent an der Weltstromproduktion.
Diese Trends sind jedoch nicht unabänderlich: In dem alternativen
Politikszenario der IEA liegen der globale Primärenergieverbrauch
um 10 und die Kohlendioxid-Emissionen um 16 Prozent niedriger. Über
die Hälfte des Emissionsrückgangs würden durch einen rationelleren
Energieeinsatz in Fahrzeugen, Elektrogeräten und Industrie erzielt,
der Rest durch eine Umstellung der Stromerzeugung zugunsten Erneuerbarer
und Kernkraft. Aber: Selbst dann wären Energieimporte und Emissionen
im Jahr 2030 noch immer höher als heute und werden weiter
steigen.
bal
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