In China sollen während der nächsten zehn Jahre 2000 Wissenschaftler und Techniker für die Fusionsforschung ausgebildet werden, berichtet die staatlich geleitete Zeitung China Daily. Insbesondere will man mehr qualifizierte Wissenschaftler zum internationalen Testreaktor ITER nach Frankreich entsenden, zitiert die Zeitung den stellvertretenden Wissenschaftsminister Cao Jianlin.
Chinas größte Fusionsanlage EAST (Foto: ASIPP)
China trägt als einer von sieben Partnern der weltweiten ITER-Kooperation zehn Prozent der Investitionskosten, stellt jedoch nur fünf Prozent der Wissenschaftler, so das Ministerium. Chinesische Ingenieure und Wissenschaftler sind für die Herstellung von Bauteilen – zum Beispiel für Heizung, Diagnostik und Robotik – verantwortlich. Allerdings seien sie dabei in kaum der Hälfte der für ITER relevanten 34 ingenieurwissenschaftlichen und administrativen Disziplinen vertreten, wird bemängelt.
„Dringend müssen wir in Universitäten und Instituten ein landesweites Trainingssystem für Wissenschaftler aufbauen“, sagte Vizeminister Cao. Heute arbeiteten in China 1254 Fusionsforscher – halb soviel wie in Europa. Eine kürzlich verabschiedete Richtlinie soll daher für bessere Förderung sorgen. Mehr Studenten sollen ein Masterstudium in der Fusionsforschung absolvieren und mindestens 200 bei ihrer Doktorarbeit finanziell unterstützt werden.