Supraleitertest erfolgreich
Die Modellspule für den Fusionstestreaktor ITER hat ihre erste Bewährungsprobe bestanden. Bei Temperaturen von minus 269 Grad flossen verlustlos Ströme bis zu 80 Kiloampere - die höchste jemals in einer supraleitenden Magnetspule erreichte Stromstärke.
|
Die ITER-Modell- spule vor dem Einbau in die Testanlage TOSKA (Foto: Forschungs- zentrum Karlsruhe) |
|
|
Der in internationaler Zusammenarbeit geplante Testreaktor ITER soll die Voraussetzungen für den Bau eines ersten Fusionskraftwerks liefern, das - ähnlich wie Sonne und Sterne - aus Kernverschmelzungsreaktionen Energie gewinnt. Zum Zünden des Fusionsfeuers muss es gelingen, den Brennstoff - ein Deuterium-Tritium-Plasma - berührungsfrei in Magnetfeldern einzuschließen und auf Temperaturen über 100 Millionen Grad aufzuheizen.
Der detaillierte ITER-Entwurf liegt inzwischen vor; Prototypen für wesentliche Bauteile wurden hergestellt, darunter auch für die supraleitenden Elektromagnete. Auf Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt abgekühlt, leiten sie den Strom ohne Energieverlust. Die in Europa von Fusionslaboratorien und Industrie gemeinsam entwickelte Modellspule aus dem anspruchsvollen Supraleitermaterial Niob-Zinn wird gegenwärtig im Forschungszentrum Karlsruhe getestet: Die ersten Ergebnisse zeigen bereits die Verfügbarkeit der Magnettechnologie für ITER. Um den späteren Arbeitsbereich von ITER zu optimieren, werden die Detailuntersuchungen noch einige Monate andauern.
imi