Montagestart für Wendelstein 7-X
Nach Jahren der Rechnung, Vorbereitung und Komponentenfertigung trat das Projekt Wendelstein 7-X im April in eine neue Phase: Noch während die industrielle Fertigung vieler Bauteile läuft, begann im Greifswalder Teilinstitut des Max-Planck-Institut für Plasmaphysik die Montage der Fusionsanlage.
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Eingehängt in ein drehbares Gestell wird die erste von 50 Stellarator- Magnetspulen auf ein Segment des Plasmagefäßes gefädelt. (Foto: IPP) |
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In den Montagestand wurde dazu das erste Teil des Plasmagefäßes hinein gehoben und die erste, sechs Tonnen schwere Magnetspule mit einem Spezialgreifer auf das Gefäß gefädelt. 28 Wochen wird es dauern, bis hier das erste von insgesamt fünf Modulen der Anlage fertig gestellt ist. Nach der Vormontage werden sie in der Experimentierhalle kreisförmig zusammengesetzt: „Wenn die Zulieferung durch die Industrie termingerecht läuft und unsere Planung richtig war“, erklärt Montageleiter Dr. Lutz Wegener, „dann sollte Wendelstein 7-X in rund sechs Jahren in Betrieb gehen können“.
Ein späteres Fusionskraftwerk soll ähnlich wie die Sonne aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie gewinnen. Um das Fusionsfeuer zu zünden, muss der Brennstoff – ein Wasserstoffplasma – in Magnetfeldern eingeschlossen und auf Temperaturen über 100 Millionen Grad aufgeheizt werden. Wendelstein 7-X, die weltweit größte Anlage des Bautyps „Stellarator“, unterscheidet sich von den in Spanien, Japan und den USA betriebenen Stellaratoren durch das auf die späteren Kraftwerkserfordernisse hin optimierte Magnetfeld. Projektleiter Prof. Friedrich Wagner: „Der internationale Testreaktor ITER wurde als Tokamak geplant. Wenn Wendelstein 7-X unsere Erwartungen erfüllt, dann könnte das auf ITER folgende Demonstrationskraftwerk auch ein Stellarator sein.“
imi