aktuell themen archiv links abo download impressum
    Suche
 
 
 
Ausgabe 03/2004
Verkehr

Sprit sparen durch cleveres Fahren

Rund 170 Millionen Tonnen Kohlendioxid, ein Fünftel des insgesamt in Deutschland produzierten Klimakillers, werden im Verkehrssektor freigesetzt. Durch eine kluge Fahrweise könnten die deutschen Autofahrer davon jährlich rund 19 Millionen Tonnen vermeiden und dabei rund zehn Milliarden Liter Kraftstoff einsparen. Dies errechneten Professor Werner F. Schulz und seine Mitarbeiter vom Fachgebiet Umweltmanagement der Universität Hohenheim. Sie nahmen das Mobilitätsverhalten deutscher Autofahrer unter die Lupe und untersuchten anhand der Daten für das Jahr 2002 das jährliche Einsparpotenzial durch „ökoeffiziente“ Fahrweise.

Speziell für die Personenkraftwagen in Baden-Württemberg haben die Hohenheimer Wissenschaftler eine eigene Rechnung aufgemacht: Im Jahre 2002 betrug dort die Fahrleistung rund 80.000 Millionen Kilometer bei einem PKW-Bestand von rund 6,5 Millionen Fahrzeugen. In der Summe ergibt sich ein jährliches Einsparpotenzial an Kraftstoff von rund 1,2 Milliarden Litern. Der Umweltentlastungseffekt liegt bei rund 2,9 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Diese Menge entspricht der Jahresemission von rund 600.000 Ölheizungen in Dreipersonenhaushalten.

Die Liste der Spartipps ist lang: Besonders viel lässt sich durch frühzeitiges Hochschalten und niedrige Motor-Drehzahl sparen. Wer rechtzeitig vom dritten in den vierten Gang schaltet, kann auf 100 Kilometer bis zu drei Liter Sprit sparen. Ebenso ergiebig ist eine vorausschauende Fahrweise, die – ohne häufiges Abbremsen und Beschleunigen – das Mitschwimmen im Verkehr erlaubt. Die Skibox auf dem Autodach erhöht den Spritverbrauch um 1,5 Liter, bis zu vier Liter zusätzlich kosten Fahrräder auf dem Dach. Auch der richtige Reifendruck ist wichtig. Prof. Schulz weiß, dass dies alles im Autoalltag nicht auf Anhieb gelingt: „Am Besten ist es, sich in ganz kleinen Schritten systematisch an die neue Fahrkultur zu gewöhnen. Man sollte sich zum Beispiel zu Beginn eines Jahres ein kleines Spritsparziel setzen und am Jahresende prüfen, ob es erreicht wurde.“ In speziellen Fahrkursen bieten verschiedene Veranstalter, darunter der ADAC, hierzu ein Praxistraining an.

Welchen Gewinn man aus einer cleveren Fahrweise ziehen könnte, verrät der kostenlose CASHdriver auf der Internetseite der Universität Hohenheim. Dazu müssen die jährliche Kilometerleistung des eigenen Autos sowie der durchschnittliche Verbrauch eingegeben werden. Dann errechnet das kleine Programm, wie viel Euro und Kohlendioxid durch geringeren Benzin- oder Dieselverbrauch eingespart werden könnten.

imi