Weltrekord bei Tore Supra
Der kürzlich abgeschlossene Ausbau des
französischen Fusionsexperiments Tore
Supra in Cadarache hat sich ausgezahlt: In einer dreieinhalb Minuten
langen Entladung konnten drei Megawatt Leistung in das Fusionsplasma
eingespeist werden. Dabei stieg der Durchsatz an Wärmeenergie auf
Weltrekordwerte über 600 Megajoule. Möglich wurde dies durch
die neue Wandverkleidung des Plasmagefäßes, deren aktive
Kühlung die ins Plasma eingekoppelte Energie schnell wieder abführt.
So kann die Wand der langen Entladung unbeschadet standhalten.
|
Blick in das Plasmagefäß von Tore Supra (Foto: CEA)
|
|
|
Wie ein späteres Kraftwerk baut Tore Supra den magnetischen Käfig
zum Einschluss des heißen Fusionsplasmas mit Hilfe supraleitender
Magnetspulen auf. Dagegen sind die meisten Fusionsanlagen noch mit Kupferspulen
ausgerüstet, was die Entladungen auf 10 bis 20 Sekunden Dauer beschränkt. Tore Supra kann kein energielieferndes Plasma erzeugen. In den jetzt
möglich gewordenen Langpuls-Entladungen lassen sich jedoch Fragen
untersuchen, die für den geplanten internationalen Testreaktor
ITER und das deutsche Fusionsexperiment WENDELSTEIN 7-X relevant sind,
die ebenfalls mit supraleitenden Spulen ausgerüstet sein werden
und Plasmaentladungen von vielen Minuten Dauer anstreben.
imi